BRH-Lexikon
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A |
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Activity ClickBeim Activity Click wird jede Aktion des Hundes mit einem Click bestätigt. Mit dieser Übung weckt man beim Hund Kreativität und Spaß am Tun selbst. Als Einstieg zum freien Formen gedacht, bei Hunden, die bisher nur reagieren und nicht agieren. Es geht hierbei nicht um zielgerichtetes Formen eines Verhaltens. | |
Activity LevelBegriff für den Ausprägungsgrad des äußerlich beobachtbaren Verhaltens des Hundes, beeinflusst durch das angeborene Temperament und seinen momentanen Erregungszustand. Zwischen zunehmendem Activity Level und der Leistungsfähigkeit des Hundes besteht ein proportionaler Zusammenhang. Da der jeweilige Erregungszustand des Hundes von seiner emotionalen Beteiligung an Reizen bestimmt wird, sollte in der Ausbildung besonders auf das Verhalten des Hundes auf bewusst gesetzte Reize geachtet werden (anreizen, Motivationsobjekt) d.h. man sollte immer versuchen, den optimalen Erregungszustand zu erreichen, damit ein Arbeiten mit höchstmöglicher Konzentration zustande kommt. Bei Hunden mit zu niedrigem AL: motivationssteigernde Reize setzen (besseres Futter, zuschauen lassen beim Arbeiten anderer Hunde, Startrituale,...) Bei Hunden mit zu hohem AL: Hund nicht zuschauen lassen, wenn möglich ohne optische Reize arbeiten, Hundeführer ruhig und konsequent
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angereizte Anzeigeauch gezogene Anzeige oder Poweranzeige, die angereizte Anzeige auf Distanz wird in manchen Staffeln auch Eule genannt. Der vom Helfer durch ein Anreizen (Motivationsobjekt zeigen, davonrennen) motivierte Hund läuft zu diesem und macht dort eine Anzeige. Kann durchaus zielführend sein, da der Hund durch die Reizlage entsprechend motiviert ist und dadurch auch besser ins Bellen kommt, birgt aber auch Gefahren: Reizüberflutung, d.h. das Anreizen ist für den Hund zu heftig, er reagiert mit Beschwichtigungsgesten und/oder Übersprungshandlungen darauf, um den Stress abzubauen. Ob eine Verknüpfung des Hör-/Sichtzeichens (such und hilf), das dabei oft gegeben wird, eintritt, ist fraglich (Überschattung). Insbesondere besteht die Gefahr, dass die Hunde das Starten, das Startsignal oder/und das Bellen beim Helfer mit dem Anreiz assoziieren. Sinnvoll eingesetzt kann durch diese Übung der Distanzaufbau zum Hundeführer, die Schnelligkeit des Ankommens beim Helfer und das schnelle Auslösen des Bellens gefördert werden. | |
anreizen | |
AnsatzVor jeder Suche erfolgt der Ansatz des Hundes: Am gewählten Startpunkt wird der Hund nach einem Startritual zur Suche "angesetzt" | |
anspielen | |
antäuschenDer Hund wird ins Suchgebiet gebracht, ein Helfer nimmt Kontakt zu ihm auf und zeigt ihm das Motivationsobjekt. Dann wird der Hund weggebracht, der Helfer verläßt das Suchgebiet. Der Hund wird wieder in Suchgebiet geführt und zur Suche geschickt. ODER: Der Hund wird noch vor dem Suchgebiet durch eine in Richtung Suchgebiet wegrennende Person angereizt. Diese Person verbirgt sich dann in einer Gruppe oder kehrt unbemerkt im Bogen zurück. Dann wird der Hund ins Suchgebiet gebracht und zur Suche geschickt. | |
AnzeigeMitteilung des Hundes an seinen Hundeführer, dass er eine Person gefunden hat. Es gibt verschiedene Anzeigearten: Bellen, Bringseln, Freiverweisen. | |
AssoziationAssoziation (lat. associare; dt. vereinigen, verbinden, verknüpfen, vernetzen). Zwei Ereignisse, die gleichzeitig bzw. in sehr kurzem zeitlichen Abstand voneinander geschehen, werden miteinander in Verbindung gebracht. Eine Assoziation erfolgt nur dann, wenn die Ereignisse innerhalb eines Zeitfensters von 0,5 – 2,0 Sek. stattfinden (Assoziationszeit) Bsp.: Nach einem Pfiff folgt unmittelbar die gefüllte Futterschüssel für den Hund. Physiologisch hängt die Assoziation mit der Bildung von Verknüpfungen im Gehirn zusammen. Wenn zwei bestimmte Reize mehrmals (nahezu) gleichzeitig auftreten (siehe auch: Kontiguität ; Kontingenz, Klassische Konditionierung) und dies für den Hund von Bedeutung ist - sei es, dass der erste Reiz eine zuverlässige Voraussage für den zweiten Reiz gibt, oder der erste Reiz eine nachfolgende Konsequenz auslöst, die den Hund direkt emotional beeinflusst - verstärken sich die Verbindungen zwischen den Nervenzellen, die mit der Verarbeitung dieser Reize beschäftgt sind (z.B. bilden sich neue Synapsen). Diese Verstärkung kann einerseits nur stattfinden, wenn die Nervenzellen gleichzeitig erregt sind (da es sich aber nie nur um eine, sondern um Gruppen von Tausenden von Nervenzellen handelt, kommt es zu einem Zeitfenster von ca. 0,5 - 2 Sec s.o.), und führt andererseits dazu, dass die Verbindung der Nervenzellen so stark werden kann, dass die Erregung der einen Gruppe nahezu automatisch auch die Erregung der anderen Gruppe und z.B. ein bestimmmtes Verhalten auslöst. Beispiele: Hundeleine-Spaziergang Kenndecke-suchen Schüssel klappern-Futter Klingeln-Besuch | |
AssoziationszeitZeitfenster, innerhalb dessen die Verknüpfung von Reiz und Reaktion (Verhalten) stattfinden kann. In der Ausbildung hat man zwischen Reiz und Reaktion nur 0,5-2 Sekunden Zeit, um die korrekte Assoziation zu erreichen. | |
assoziatives Lernennach Ewert, Neurobiologie des Verhaltens (1998): Beim assoziativen Lernen werden zwei unabhängige Ereignisse miteinander verknüpft. | |
ausarbeitender Witterung Der Hund nimmt eine (menschliche) Witterung auf und folgt dem Geruch bis zur stärksten Intensität, der Geruchsquelle Mensch. siehe auch
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AusbildungHundeausbildung bedeutet: Dem Hund etwas/ein Verhalten beizubringen, das er noch nicht kann. Um dies zu erreichen, ist es notwendig, sich mit der Lerntheorie und dem Lernverhalten des Hundes auseinanderzusetzen.
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AusbildungsordnungLink zu: BRH-Ausbildungsordnung | |
ausbrechen | |
AusdrucksverhaltenVerhaltens des Hundes, das sich durch unterschiedliche Mimik, Körperhaltung, Augenstellung, Schwanz- und Ohrenstellung und den Kombinationen derselben und Lautäußerungen zeigt. Bestandteil des innerartlichen Kommunikationssystems der Hunde. | |
auslösenBeginn des Bellens bei der (Bell)anzeige. | |
B |
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Back-up(BU) Person, die den Weg des Spurlegers genau kennt und die den Hundeführer, welcher den Weg nicht kennt, begleitet. In der
Ausbildung sehr wichtig, da nur der Back up die Leistung von HF und H
beobachten und Rückmeldung geben kann. Der Back up soll neutral mitgehen, so
dass seine Körpersprache keine Informationen zum Trailverlauf gibt. | |
bedrängenUnerwünschtes Verhalten des Hundes am Helfer, hierzu zählt jegliche Berührung (Stupsen, Kratzen, auf-dem-Helfer-liegen/stehen usw). | |
BehaviorismusAusrichtung des wissenschaftlichen Psychologie des beginnenden 20. Jahrhunderts, die sich ausschließlich mit den beobachtbaren Aspekten von Verhalten beschäftigt. Dabei wird der Organismus als sog. " Black Box" betrachtet, Emotionen, geistige Prozesse und innere Verhaltensauslöser oder Motivationen - da sie wissenschaftlich nicht fassbar sind - negiert. Der Wunsch der Behavioristen war es, Gesetze abzuleiten, die die Beziehungen zwischen dem Verhalten vorausgehenden Reizen, der Verhaltensreaktion und den Konsequenzen des Verhaltens (Belohnung/ Bestrafung; keine Konsequenz) erklären. Bedeutende Vertreter de Behaviorismus sind:
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bellenLautäußerung des Hundes. | |
Belohnung | |
bestätigen | |
BeziehungEine soziale Beziehung ist eine persönliche, auf gegenseitigem Vertrauen basierende Verbindung zwischen (zwei) Partnern, mit dem Zweck der Vorteilsschaffung. Reziproke Beziehungen sind solche, bei denen ein Tier genauso viel oder annähernd genau so viel an Verhalten zurückbekommt, wie es investiert. Komplementäre Beziehungen sind solche, bei denen die beiden Partner ebenfalls tauschen, jedoch jeder nur einen bestimmten Teil des Verhaltensrepertoirs auf den anderen richtet.
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BindungBesondere, häufig emotionale, Beziehung zwischen Individuen. Bindungen im sozialen Kontext sind durch soziopositive Verhaltensweisen wie gegenseitige Fellpflege oder Körperkontakt charakterisiert. Bindungen hemmen aggressive Interaktionen zwischen Gruppenmitgliedern und sind daher essenziell für die Etablierung und Aufrechterhaltung der jeweiligen Gruppenstruktur. Bindung spezifiziert, an wen man sich im Bedarfsfall wendet. Sie hat eine allgemein beruhigende Wirkung und schafft Geborgenheit. Wird die Bindung gestört, droht der Verlust der sozialen Sicherheit und das gebundene Individuum beginnt, voller Unruhe danach zu suchen. Bei längerfristigem Entzug wird das gebundene Individuum in einer normalen Entwicklung gestört (Deprivationssyndrom, Verhaltensstörung). R. Gattermann (Hrsg): Wörterbuch der Verhaltensbiologie der Tiere und des Menschen; Spektrum Verlag 2006 und Winkler Verhaltensbiologe: Bindung ist ein Bestreben nach Aufrechterhaltung der Nähe zu einem spezifischen Partner, der nicht von einem anderen der gleichen Kategorie ohne weiteres ersetzt werden kann. | |
Biologische OrtungLokalisierung
vermisster oder verschütteter Personen durch Rettungshunde. | |
blind schickenHund wird ohne Anreiz in eine bestimmte Richtung geschickt/gelenkt. siehe auch: Leerschlag beim Zick-zack-Revier | |
BRH Bundesverband Rettungshunde e. V. | |
BRH-OrganigramDarstellung der Organisationsstruktur des BRH mit den entsprechenden Funktionsträgern. | |
BRH-PrüfungsordnungPO Link zu: BRH-Prüfungsordnung | |
BringselAm Halsband befestigter Anzeigegegenstand, den der Hund bei Fund in den Fang nimmt, zu seinem Hundeführer trägt und dort übergibt. | |
BringselnAnzeigeart. Dort wird ihm i.d.R. das Bringsel aus dem Fang genommen und der Hund bringt seinen Hundeführer zur vermissten Person zurück, dies geschieht entweder angeleint oder unangeleint. | |
Busch-BuschEine Übung, bei der mindestens zwei gleich alte Spuren vom Startpunkt
aus in verschiedene Richtungen gelegt werden. Die Spur ist möglichst kurz, die
Spurleger sollen für den Hund unsichtbar sein, z.B, hinter einem Busch (daher
der Name J ) Der Geruch des Spurlegers darf
nicht über Hochwitterung zum Startpunkt getragen werden, Wind prüfen!
Am Startpunkt kann der HF direkt erkennen, ob der Hund die richtige Spur aufnimmt, und nur dann geht der HF mit. Durch die kurze Zeitspanne zwischen Gabe des Geruchsartikel und Belohnung für die richtige Entscheidung (durch Verfolgen der kurzen leichten Spur mit schnellem Fund) ist es möglich, die Verknüpfung Geruchsartikel/Spur in der kurzen Zeitspanne (2 sec) zu bestätigen, in der es lerntheoretisch Sinn macht. Es sind viele Varianten möglich, z.B. bekannte/unbekannte Person oder alte/frische Spur. | |
C |
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Calming signalsDas Beschwichtigungssignal oder engl. Calming Signal ist ein Fachbegriff aus der Kynologie, der Kunde vom Hund. Beschwichtigungssignale sind Bestandteile der Kommunikation unter Hunden, die auf Konfliktlösung ausgerichtet sind. In der klassischen vergleichenden Verhaltensforschung wurden solche Signale auch als Demutsgebärden bezeichnet. Hunde senden Beschwichtigungssignale aus, wenn sie über irgend etwas irritiert oder beunruhigt sind oder als Antwort auf ein Beschwichtigungssignal eines anderen Hundes. Ziel ist es, Stress oder Spannung abzubauen sowie die Eskalation eines Konflikts zu verhindern. Einige Beispiele für Beschwichtigungssignale sind:
-Gähnen -den Kopf abwenden -sich abwenden (ganzer Körper) -Züngeln, also sich über die Nase lecken -auf dem Boden schnüffeln (ohne erkennbaren Grund) -Pfote heben -sich kratzen -Augen zusammenkneifen -erstarren/ einfrieren -langsame Bewegungen -Vorderkörper tiefstellen (sich strecken) -sich hinsetzen oder hinlegen Alle diese Signale sind nicht nur Beschwichtigungssignale, schließlich gähnen Hunde auch aus Müdigkeit, lecken sich die Nase nach der Nahrungsaufnahme oder kratzen sich bei Juckreiz. Es handelt sich hier um so genannte doppelt belegte Signale, die situationsabhängig unterschiedliche Konsequenzen zeitigen können. Achtet der Hundehalter bewusst auf diese Signale, lassen sich Rückschlüsse auf den momentanen Gemütszustand des Hundes ziehen.
Neuere Untersuchungen zu Beschwichtigungssignalen wurden im Rahmen des Tuscany Dog Projects (Leitung Karin und Günther Bloch und Stefan Kirchhoff) durchgeführt und von Mira Meyer in ihrer Diplomarbeit dargestellt.
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castingAufsuchen der Spur. Befindet sich der Start nicht in der Nähe der Geruchsspur, sollte der Hund dies durch seine Körpersprache anzeigen.( Negatives Ausdrucksverhalten)Der Hundeführer verändert seinen Standort und fordert den Hund auf, weiter nach der Spur zu suchen (Wiederholung des obigen Ablaufes), bis der Hund sich sichtbar in die Spur einfädelt. | |
Christas SternÜbung zum Lenken, wenn der Hund das Hör/Sichtzeichen dazu zuverlässig ausführt, benannt nach Christa Hiegemann (Münsterland) Hundeführer und Hund befinden sich im Mittelpunkt eines gedachten Kreuzes oder Sterns. Der Hund wird in Richtung des Helfers geschickt. Dies geschieht nacheinander in verschiedene Richtungen z. B. Norden, Osten, Süden, Westen. Dort ist jeweils ein Helfer, der den Hund bestätigt. Dies kann verbunden werden mit einer Anzeige oder nur für das Ankommen. Der Hund kann zurück gespielt werden oder der Hundeführer geht zum Hund. Wichtig ist, dass der Startpunkt immer der Mittelpunkt des Sterns ist. Unbedingt Wind beachten. Nur ein Helfer liegt jeweils aus. | |
Clickermechanisches Hilfsmittel (Knackfrosch), der klassisch konditioniert als Sekundär-Verstärker in der Hundeausbildung eingesetzt wird. Die einfache Handhabung ermöglicht die Einhaltung der Assoziationszeit. | |
CoachHilfsperson, die den Hundeführer bei der Durchführung einer Übung unterstützt, so dass dieser sich bei der Übung auf sich und seinen Hund konzentrieren kann. | |
cold trailalte Spur (12 - 24 Stunden alt ) | |
D |
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DeprivationErfahrungsentzug. Dieser führt dazu, dass die Kommunikation des betroffenen Individuums mit der Umwelt zeitlebens eingeschränkt bleibt. | |
Desensibilisierung, systematischeTrainingstechnik, mit der der Hund z.B. an Angst auslösende Reize gewöhnt werden kann. Die Angst wird in kleinen Lernschritten abgebaut. Der Angst auslösende Reiz wird jeweils in einer Intensität angeboten, in der gerade noch keine Angstreaktion gezeigt wird. (Das ruhige Verhalten des Hundes wird positiv verstärkt.) Die Reizintensität wird schrittweise gesteigert, bleibt aber immer unterhalb der Angst auslösenden Schwelle. | |
detachierenDer Hund wird mit Hör-und/oder Sichtzeichen zu einem für den Hund erkennbaren Objekt oder in eine bestimmte Richtung geschickt. | |
dhv | |
DifferenzierungAusschließen von anderen Gerüchen – entweder verschieden alter Spuren ein und derselben Person oder aus verschiedenen Gerüchen den richtigen herausfinden | |
Digitalfunk TETRA BOSLöst den analogen BOS-Funk ab. Betrifft nur BRH-Staffeln, die im KatSchutz sind und deshalb die BOS Funkberechtigung haben. Die Einführung erfolgt mittel- bis langfristig seit ca. 2014. | |
DISBDISB= Dual indikativer sekundärer Be- (bzw) Verstärker mechanisches Hilfsmittel, das klassisch konditioniert wird. Die einfache Handhabung ermöglicht das Einhalten der Assoziationszeit. Der DISB (meist ein Pfiff) ist ein Signal, welches gleichzeitig an zwei Seiten eine Information vermittelt. Zum Einen dass das gezeigte Verhalten (des Hundes) das gewünschte ist und nun die Bestätigung auf dem Weg ist und zweitens die Information an den Helfer jetzt bitte bestätigen. Als sekundärer Verstärker ist das Prinzip ähnlich dem des Clickers. Nur ist der Sender dieses Signals hierbei der Hundeführer, der Pfiff ertönt also meist hinter dem Hund. Wenn der DISB konditioniert ist zeigt der Hund eine Vorwärtstendenz zum Helfer (auf keinen Fall eine Rückorientierung zum HF) da er ja von diesem die Bestätigung erwartet. Ideal ist der DISB in den Trümmern, aber auch in der Flächensuche gut einsetzbar. Geschlossene Verstecke, Anzeigen mit Helfer auf Distanz zum Hund (entfernte Anzeigen) aber auch die variable Bestätigungsmöglichkeit (sobald der Pfiff ertönt bestätigt der Helfer) eröffnen ganz neue Möglchkeiten. | |
DiskriminierungDiskriminierung = Unterscheidung
Als Diskriminierung bezeichnet man die Fähigkeit eines Lebewesens, Reize zu unterscheiden (zu diskriminieren), so dass es auf unterschiedliche Reize mit unterschiedlichen Verhaltensweisen reagieren kann
Der gegenteilige Vorgang zur Reizdiskriminierung ist die Reizgeneralisierung. | |
Distress= nicht kontrollierbarer, übermäßiger und krankmachender Belastungszustand eines Individuums durch negativ erlebte Stressoren (Reize) Distress ist ein Zustand, in dem das Tier unfähig ist, sich einer veränderten Umgebung oder veränderten Stimuli anzupassen. Anpassungsversuche finden zwar statt, können aber das Wohlergehen des Individuums nicht verbessern. | |
DomestikationProzess der Haustierwerdung. Durch veränderten Selektionsdruck werden aus Wildtieren Haustiere | |
DominanzBeschreibt die situationsabhängige Beziehung zweier Individuen zueinander | |
DV 100Dienstvorschrift
100. Das Führungssystem des Brand- und Katastrophenschutzes hat die Aufgabe,
die eintretenden und die zu erwartenden Schadenereignisse und
Gefahrenlagen mit Einsatz- und Führungskräften erfolgreich zu
beherrschen | |
E |
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EimerrevierÜbung zum Aufbau des „voran“ und des Reviers: Wert sollte bei dieser Übung auf das Durchlaufen beim HF gelegt werden. Daher eignen sich eigentlich nur Futter oder „Touch“ als mögliche Formen der Bestätigung. Ein Spielzeug müsste dem Hund vom HF immer auf der Mittellinie abgenommen werden. Statt der flüssigen Revierbewegung entsteht eine Aneinanderreihung von Vorans. Trotz der schönen Möglichkeit, das Laufschema isoliert von der Sucharbeit zu üben, hat diese Übung ihre Tücken. Die sehr monotone Aufgabenstellung langweilt manche Hunde und der reflektorisch vom HF ausgeübte Druck nimmt den Hunden die Freude an der Vorwärtsbewegung. | |
Einsatzassistent (EA)Ausgebildete
Einsatzkraft mit Zusatzqualifikation zur Unterstützung des -> Zug- und/oder -> Gruppenführers. Wird durch den BRH im Rahmen der Zugführerlehrgänge zertifiziert. | |
Einsatzhelfer (EH)Veraltete BezeichnungSiehe
Suchtrupphelfer (STH) | |
Einsatzkraft (EK)Sind alle Teilnehmer an einem Einsatz einer RHS. | |
EinsatzleiterIst eine Person, die einen Einsatz- oder Übungsfall organisatorisch/taktisch sowie politisch oder rechtlich verantwortlich führt. Sie wird schriftlich ermächtigt. Je nach Art des Einsatzes wird der Einsatzleiter von der Polizei, der Feuerwehr oder übergeordneten Behörden eingesetzt. Einsatzleiter haben normalerweise eine besondere Kennzeinungsweste oder auch besondere Helmkennzeichnungen, um schnell erkannt zu werden. | |
EinsatzordnungDefinition der einheitlichen Abläufe bei dem BRH übertragenen RH-Einsätzen.
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einweisen | |
EthogrammDas Ethogramm ist ein Verhaltenskatalog, eine geordnete Darstellung aller Verhaltensmerkmale einer Tierart, einer Rasse, einer Gruppe von Tieren oder eines Individuums. | |
EthologieDie Erforschung des Verhaltens von Tieren und Menschen unter Anwendung wissenschaftlicher Methoden. | |
EustressAls Eustress werden diejenigen Stressoren bezeichnet, die den Organismus positiv beeinflussen. Eustress erhöht die Aufmerksamkeit und fördert die maximale Leistungsfähigkeit des Körpers, ohne ihm zu schaden. Im Gegensatz zum Distress wirkt sich Eustress auch bei häufigen, langfristigem Auftreten positiv auf die psychische oder physische Funktionsfähigkeit eines Organismus aus. siehe auch: Stress | |
Extinktion | |
F |
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Fachberater RettungshundeBerät die Einsatzleitung in Fragen der biologischen Ortung. | |
fliegender HundBegriff aus dem Schwedischen Revier. Hund kreuzt ohne Anhalten oder Abstoppen vor (oder evtl. hinter) dem Hundeführer die Mittellinie in Richtung auf den zweiten Helfer. siehe auch: Schwedisches Revier | |
FliegerDer Hund wird am Anfang dieser Übung vom Helfer angereizt. Dann läuft der Helfer weg, was den Hund motiviert, hinter her zu rennenn. Zu Beginn der Ausbildung wird der Hund schon losgelassen, wenn er von sich aus Zeichen des hinterher wollens zeigt. Wenn der Hund den Helfer erreicht hat, wird er sofort für das Ankommen bestätigt, später zusammenfügen mit der Anzeige. | |
Flooding | |
formen | |
freie Suche | |
FreiverweisenAnzeigeart. Hierbei läuft der Hund nach dem Fund einer vermissten Person zum Hundeführer und zeigt dort durch ein bestimmtes Verhalten (anbellen des Hundeführers, anspringen o.ä.) dem Hundeführer den Fund an. Auf ein Kommando ("Zeig" o. ä.) führt der Hund den Hundeführer auf direktem Weg zur vermissten Person . Er wird dazu angeleint oder pendelt frei zwischen Hundeführer und vermisster Person hin und her. | |
FritzchenDas ist der Name einer Übung, die erstmalig mit einem gleichnamigen Hund durchgeführt wurde. Dabei stellen sich einige Helfer in einem engen Kreis auf. Der Hundeführer mit seinem Hund steht in der Kreismitte. Nun reizen die Helfer den Hund an und laufen auseinander. Wenn alle Helfer verschwunden sind, wird der Hund -ohne Kommando- losgelassen. Seine Aufgabe ist es nun, nach und nach alle Helfer "einzusammeln". Das geschieht in der Weise, dass der Hund beim Ankommen sofort belohnt und zur Mitte zurückgefüttert/-gespielt wird. Von dort aus muss er erneut selbständig loslaufen, bis alle Helfer in die Mitte zurückgekehrt sind. Am Ende wird kräftig gelobt, gleichzeitig das Signal für den Hund, dass die Übung beendet ist. | |
Führungsebenen BRH-EinsatzStandard-Führungsebenen einer BRH-Staffel im Einsatz | ||
G |
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ganzer HelferBegriff aus dem schwedischen Revier Zu Beginn der Übung befindet sich der Helfer bereits auf der (für das Laufschema) endgültig gewünschten Distanz zum Hundeführer (halbe Suchgebietsbreite). siehe auch: Schwedisches Revier | |
GegenkonditionierungEin bestimmtes konditioniertes Signal, welches ein bestimmtes Verhalten und eine bestimmte Emotion auslöst, wird mit einem anderen zweiten Signal verknüpft, welches ein anderes Verhalten und dessen dazugehörige Emotion auslöst. Dadurch wird es möglich, auf Dauer das Verhalten und die Emotion des zweiten Signals durch das erste Signal auszulösen. | |
Generalisierung= Verallgemeinerung. Als Reizgeneralisierung bezeichnet man in der Verhaltensforschung die Reaktion eines Tieres auf einen Reiz, die in genau gleicher Weise erfolgt, wie die zuvor erlernte Reaktion auf einen anderen, ähnlichen Reiz. Der komplementäre Vorgang zur Reizgeneralisierung ist die Reizdiskriminierung. Hunde lernen kontextspezifisch. Übertragung von erlerntem Verhalten aus dem Lernmilieu in jede andere Umgebung unter Reduzierung der zum Ausführen notwendigen Faktoren auf die gewünschten Auslösereize. Die Ausführung eines gelernten Verhaltens ist anfangs von vielen Faktoren abhängig (Ort, Zeit, Person, Körpersprache, …) Der gewünschte Auslösereiz (Hörzeichen, Sichtzeichen, Pfeife, …) ist dabei nur einer der vielen Faktoren. Um das Verhalten unter allen Umständen abrufen zu können, müssen alle anderen Faktoren mehr und mehr variiert werden. Diesen Prozess nennt man Generalisierung | |
GeräteKünstlich nach gebaute Einzelelemente nach dem Vorbild der Schwierigkeiten bei den Begehungen von Trümmerobjekten oder/und künstliche Hilfsmittel zur Begehung von unerreichbaren Gebäudeteilen ( z. B. Leiter). Siehe auch: BRH-Prüfungsordnung | |
gerichtete Suche | |
Geruchsgegenstand(GG) Objekt, an welchem der Geruch der zu suchenden Person „klebt“. Der GG muss direkten Kontakt zur vermissten Person gehabt haben und sollte möglichst wenig kontaminiert sein. In Frage kommt praktisch alles: Kleidung, Gebrauchsgegenstände, Körperflüssigkeiten/-produkte (Haare, Fingernägel, Atemluft ...), ... | |
GeruchskegelDie Ausbreitung des Geruchs eines Menschen, abhängig von Windrichtung, Windstärke, Tageszeit und Temperatur. Je weiter weg vom Menschen, desto breiter ist Geruch verteilt und desto weniger intensiv ist der Geruch. siehe auch: Witterungsausarbeitung
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GewandheitFähigkeit zur sicheren Begehung von Geräten und Brettern, Leitern, Wippe, wackligen und unebenen Untergründen, ... Wird nach der BRH (Vor)Prüfungsordnung überprüft | |
Gewöhnungs. Habituation | |
gezogene Anzeige | |
Gliederung der VerbändeFCI, VDH, AZG, ..., BRH | |
GrobsucheFreie Stöberarbeit des Hundes in einem Suchabschnitt. s. Freie Suche | |
GrundlinieSuchgebietsbegrenzung bei der Reviersuche. Suchbebietsgrenze, auf der der Hundeführer die Suche beginnt und von der aus er sich in 90 Grad vorwärts bewegt. | |
Grundlinienschlags. Grundschlag | |
Grundliniensicherunggezieltes Schicken des Rettungshundes entlang der Grundlinie , um dem Hund die Ortung einer Vermisstperson auf oder in unmittelbarer Nähe der Suchgebietsgrenze/n zu ermöglichen s. auch Grundschlag | |
Grundschlaggezieltes Schicken ds Hundes auf der Grundlinie | |
Grundstellung | |
Gruppenführer (GF)Ausgebildete Einsatzkraft mit Zusatzqualifikation. Leitet eine Gruppe im Einsatz. Führt bis
zu 3 -> Suchtrupps. Wird durch den BRH im Rahmen der Zugführerlehrgänge zertifiziert. | |
H |
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HabituationGewöhnung an einen bestimmten Reiz. Gelernt wird die Unwichtigkeit des wiederholt auftretenden Reizes (sofern er nicht unmittelbar schädlich ist). Habituation schützt vor Reiz-Überflutung und sichert die Reaktionsbereitschaft auf neue Stimuli. Wird eine Habituation nicht regelmäßig erneuert, wird der Organismus langsam wieder empfänglicher für das Signal. (Beispiel: Verkehrslärm, Anblick oder Geruch von Beutetieren). Habituation ist eine Form nichtassoziativen Lernens. | |
halber Helfer | |
HelferbindungHelferbindung gibt es nicht! Traditioneller Begriff in der RH Arbeit, der für die Beziehung des Hundes zum Helfer/Menschen verwendet wird. Als Begriff nicht korrekt. Irrtümlich wird dabei angenommen, dass die Motivation des Hundes und die Intensität der Suche von der Helferbindung in der Ausbildung bestimmt wird, erkennbar am Bleiben des Hundes beim Helfer nach der Bestätigung der Anzeige und beim Zurückführen des Hundes zum Hundeführer,bzw. der Ankunft des Hundeführers bei Hund und Helfer. Ein Verhalten (Anzeige) ist jedoch für den Hund mit der Bestätigung abgeschlossen, ein weiterer Lerneffekt stellt sich durch wiederholtes Füttern/Spielen im Zusammenhang mit der Anzeige nicht ein (s. Lerntheorie) | |
HelfereinweisungIn der Ausbildung wird der Helfer vor jeder Übung genau eingewiesen, d. h., es wird ihm gesagt, was er genau tun (oder lassen) soll. Für den erfolgreichen Verlauf der Übung ist es notwendig, dass der Helfer sich an diese Anweisungen hält. | |
Helmut HallerProf. Dr. Helmut Haller - BRH Präsident | |
high intensity | |
Himmelsrichtung | |
Höhenlinien / HöhenpunkteLandkarten
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Holgers vorangenannt nach Holger Bunz (RHS Rhein / Main), der diese Übung erfand: ein Helfer wird sichtbar für den Hund ausgebracht, evtl. geht der Hundeführer sogar mit Helfer und Hund an den Ort. Dann entfernt sich Hundeführer mit Hund eine bestimmte Distanz und schickt den Hund mit dem Hör/Sichtzeichen Voran zum Helfer. Der Helfer bleibt wieder sitzen und der Hundeführer geht mit Hund in eine andere Richtung weg, von der aus er den Hund auf die gleiche Art und Weise schickt
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Hörzeichen, konditioniertesSignal in Form eines akustischen Zeichens (z.B. Worte wie Sitz oder Such, Pfiff) mit definierter Bedeutung | |
hot trailFrische Spur (bis 2 Stunden alt) | |
Hund | |
I |
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Identifikation | |
Individuelle Fitness
Die individuelle Fitness beschreibt den genetischen Erfolg eines Individuums - also die Anzahl der eigenen Gene, die an die nachfolgende Generation weitergegeben werden konnten. Vereinfacht ist die individuelle Fitness auch an der Zahl der Nachkommen abzulesen. Fitness bedeutet in diesem Zusammenhang nicht medizinische Fitness (Stärke), sondern Angepasstheit an die individuellen Lebensumstände und den individuellen Lebensraum. Je besser ein Individuum an seinen Lebensraum angepasst ist, desto größer wird sein Fortpflanzugserfolg sein und desto mehr Individuen mit dieser speziellen genetischen Ausstattung werden in der nachfolgenden Generation vorhanden sein im Vergleich zu den Nachkommen weniger gut angepasster Individuen. Natürlich setzt die Zeugung und Aufzucht von Nachkommen auch die körperliche Unversehrtheit und das Wohlergehen des Individuums selbst voraus, weswegen Verhaltensweisen zur Schadensvermeidung und Deckung der eigenen körperlichen Bedürfnisse (Fressen, Trinken, ...) zur Erhöhung der individuellen Fitness beitragen. | |
Instrumentelle KonditionierungBei der instrumentellen Konditionierung werden Assoziationen geknüpft zwischen einem Verhalten des Tieres und der Reaktion der Umwelt auf dieses Verhalten. Das Tier lernt etwas durch die Konsequenzen seines eigenen Handelns.
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IPO | |
IRO | |
J |
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Jackpotvon der normalen Belohnung abweichende, ganz besondere (Qualität, Quantität) Belohnung, die für den Hund überraschend kommt und als Verstärkung für eine besonders gute Leistung gegeben werden kann. | |
Jeanis VoranÜbung zum Aufbau des Lenkens im Gelände, nach der Hündin Jeani (BRH-RHS Warendorf-Hamm) genannt. Ein Helfer wird ohne Wissen des Hundes an eine bestimmte Stelle mit dem Wind gesetzt. Der Hund wird vom Hundeführer mit Hörzeichen Voran und Sichtzeichen in diese Richtung geschickt. Nachdem sich der Hund eine seinem Ausbildungsstand entsprechende Strecke n diese Richtung bewegt hat, wird dies durch das Aufspringen (und evtl. Weiterrennen) des Helfers belohnt. Wenn der Hund beim Helfer ankommt, wird er mit Spiel/Fressen belohnt. Zu Anfang erfolgt sofort nach dem Hörzeichen des Hundeführers, das Aufspringen des Helfers zur Konditionierung des Hörzeichens mit der Vorwärtsbewegung, die durch den aufspringenden Helfer provoziert wird. Im weiteren Aufbau erfolgt durch die zeitliche Ausdehnung bis der Helfer aufspringt, automatisch eine Vergrößerung der Distanz,die der Hund allein durch das Hörzeichen des Hundeführers zurück legt. Video_Jeanis-voran_1.flv Video_Jeanis-voran_2.flv | |
K |
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Karte einnorden | |
KenndeckeBrustgeschirr für den Hund aus Stoff, Neopren oder Leder mit Reflektoren, das bei der Flächensuche vom Hund getragen wird und an dem Glöckchen oder Licht angebracht werden können. Man erkennt daran den arbeitenden Hund. An Hand der Glöckchen und des Lichts kann der Hundeführer Distanz, Richtung und Bewegung des Hundes verfolgen. Im BRH befindet sich an der Kenndecke auf jeder Seite ein reflektierendes Kreuz und der Schriftzug „BRH“. Die Hintergrundfarbe ist rot. | |
KettensucheDie Hundeführer bilden dabei eine Kette, indem sie sich in einem bestimmten Abstand nebeneinander aufstellen, die Hunde revieren im Zickzack. Dies wird unter Nichtbeachtung der Windrichtung ausgeführt und ist eine sehr kraft- und zeitaufwändige Suchtechnik. Heute wird die Kettensuche (Suchkette) in der Regel bei geeignetem Gelände und Wind durch andere Suchtechniken ersetzt
s. auch Voraussuche, Parallelsuche, Wegesuche, zick-zack Revier, Suchtechnik | |
Kommunikation(lat. communicare : teilen, mitteilen, teilnehmen lassen; gemeinsam machen, vereinigen) Unter Kommunikation versteht man den Austausch und die Übermittlung von Informationen zwischen zwei oder mehr Individuen. Dies geschieht mit Hilfe von Signalen (z.B. körpersprachliche Zeichen). Ein Sender schickt einem Empfänger ein Signal mit Informationsgehalt. Die Reaktion des Empfängers zeigt dem Sender, ob dieser die Information verstanden hat. Sendet der Sender Signale, die der Empfänger nicht entschlüsseln (verstehen) kann, kann keine Kommunikation stattfinden. Daher ist es Voraussetzung, dass die verwendeten Signale für alle Kommunikationspartner festgelegte (und auch die gleiche!) Bedeutung haben, da es sonst zu Missverständnissen kommt. (z.B. Schwanzwedeln bei Hund und Katze). Kommunikation ist wichtig für sozial lebende Individuen, da so das tägliche Mit- und/oder Gegeneinander geregelt wird, und Konflikte vermieden werden können, die u.U. die individuelle Fitness des Einzelnen beeinträchtigen können. | |
KompassDer Kompass ist ein Hilfsmittel für die Orientierung im Gelände und für den fachgerechten Umgang mit Landkarten. siehe auch: einnorden, Marschzahl - Marschrichtung, Himmelsrichtung | |
KonditionierungKonditionierung ist ein gezielter Lernvorgang, beim dem ein vorher unbedeutender Reiz mit einer Reaktion in Verbindung gebracht wird und dadurch eine Bedeutung bekommt Man spricht von Konditionierung, wenn Assoziationen häufig und regelmäßig stattfinden. Man unterscheidet zwei Grundtypen der Konditionierung: Die Klassische Konditionierung und die Operante (Instrumentelle) Konditionierung. | |
KonsequenzFolge, die ein Verhalten hat. | |
KontaminationVerunreinigung – in Bezug auf den GG ist damit gemeint, dass dieser von mehr als einer Person berührt wurde – in Bezug auf die Suchumgebung ist damit gemeint, dass sich dort viele andere Gerüche befinden (z.B. Innenstadt, Tierpark, ...) | |
KontextlernenLerntyp des Hundes. Zu Anfang eines Lernvorgangs spielen alle Reize eine Rolle und erst nach und nach filtert der Hund heraus, welches der eigentliche Auslösereiz ist. | |
Kontiguität(lateinisch: contiguus = berührend, angrenzend) Wenn zwei Reize zeitlich nahe genug beieinander liegen (ca. 0,5 sec), kann eine Assoziation (Verbindung) zwischen ihnen hergestellt werden, was grundsätzlich eine Voraussetzung für "Lernen" ist. Stichwort: Gleichzeitigkeit. | |
Kontingenz(lateinisch: contingentia = gemeinsames Auftreten zweier Ereignisse) Treten die Reize häufig nicht zusammen auf, findet keine Assoziation statt, und somit auch keine Konditionierung. | |
KoordinatenLandkarten
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KynologieDie Kynologie ist die wissenschaftliche Lehre von den Hunden (kynos, griechisch, des Hundes) | |
L |
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Landkarten / KartenLandkarten
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latentes LernenEin Lernprozess, welcher im Unbewusstsein stattfindet (Schlaf, Ruhephasen, Trainingspausen). Dabei werden zuvor gemachte Erfahrungen verarbeitet. | |
LawinensucheVerschüttetensuche nach Personen unter Schnee mit speziall ausgebildeten Hunden | |
LeerschlagSucharbeit nach Anweisung des Hundeführers in eine bestimmte Richtung ohne Auffinden einer Person. (s. Schlag) | |
LeichensucheDieses Fachgebiet ist keine originäre Rettungshundearbeit (Rettung = Wiederherstellen und Stabilisieren der vitalen Funktionen eines Lebewesens). Leichensuche soll im Allgemeinen eine rein forensische Tätigkeit sein. Das heißt, die Leichensuche dient ausschließlich der Aufklärung von Straftaten. | |
LenkenMit Lenken bezeichnet man das gezielte Richtungsweisen vom Hundeführer an den Hund. Lenkübungen sind u. a. "Voran" oder "Rüber" | |
LernenVerhaltensanpassung an die sich verändernde Umwelt als Folge gemachter Erfahrungen. Lernen dient zur Optimierung des eigenen Zustandes und zur Steigerung der biologischen Fitness. | |
LernhemmnisseEinflüsse auf den Organismus, die Lernvorgänge einschränken oder unmöglich machen. | |
LernkurveLeistungsentwicklung im Rahmen eines Lernvorgangs. | |
LernplateauIm Zusammenhang zwischen Übungszeit und Lernerfolg treten während des Lernens Lernplateaus auf, in denen zeitweise der Lernfortschritt stagniert. Die Lernkurve steigt also nicht weiter an und verläuft für eine gewisse Zeit nahezu waagrecht. Lernplateaus lassen sich nicht umgehen und treten immer dann auf, wenn im Gehirn Einzelelemente zu einem großen Block zusammengefasst werden. Dieser Vorgang wird auch als Automatisierung bezeichnet. Das Gehirn bildet so neue vereinfachte Strukturen, welche wichtig für den weiteren Lernfortschritt sind. Während dieser Zeit weiterzulernen wäre nicht effektiv. Deshalb sollte man in der Planung von Lern/Übungszeit mehrere kürzere Lernpausen einplanen. | |
LerntheorieDie Lerntheorie versucht, Verhaltensänderungen zu erklären und vorherzusagen. | |
line upDifferenzierungsübung mit mehr als zwei Personen, die fächerförmig von einem Punkt (Startpunkt) aus losgegangen sind. Entfernung der Personen mindestens 40 m. Personen in der Regel sichtbar aufgestellt. | |
LöschungDas Ausbleiben der gewohnten Konsequenz einer bestimmten Handlung, bzw. der Kopplung zweier Signale führt dazu, daß eine bestimmte Reiz-Reaktionsverbindung zunächst immer seltener und schließlich gar nicht mehr gezeigt wird. | |
LöschungstrotzDurch Ausbleiben einer gewohnten Konsequenz auf eine bestimmte Handlung zeigt der Hund zunächst verstärkt diese Handlung. | |
M |
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Mantrailing(MT) Suche mit einem Hund nach einer bestimmten Person mit Hilfe eines Geruchsartikel dieser Person anhand der von ihr hinterlassenen Geruchspur. | |
Marilyns AnzeigeübungÜbung, um ein Abstandhalten des Hundes zum Helfer zu konditionieren. Helfer sitzt auf Hocker, Stuhl o.ä Wenn der Hund sich korrekt davor setzt (richtiger Abstand), wird das Spielzeug über den Kopf des Hundes geworfen. Hund darf den Helfer nicht berühren. Auch mit Futter möglich, hier nicht zu kleine Stücke verwenden. Dies dann auf das Verbellen erweitern. Sehr gut auch zum clickern geeignet. | |
Marschzahl / MarschrichtungMarschzahl und Marschrichtung
nach Marschzahl gehen
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Maßstab | |
Mercedes SternÜbung zur Einführung von Sichtzeichen beim Detachieren. Anstelle der sonst üblichen Detachiertische, Pylonen etc. stellen sich mehrere Helfer im Halbkreis um Hund und Hundeführer in 1- wenige Meter Distanz. Der Hund wird mit Sichtzeichen in Richtung eines Helfers entlassen. Läuft er diesen an, erhält er eine Belohnung. Läuft er einen anderen Helfer an, wird er ignoriert. Bei dieser Übung sollte viel Wert gelegt werden auf den korrekten Ansatz und die richtige Körpersprache und Einsatz von Sichtzeichen durch den Hundeführer. Ein unerwünschter Nebeneffekt kann sein, dass der Hund lernt zu fragen, ob dieser Helfer gemeint ist, und / oder dass sich nicht jeder Helfer lohnt. | |
MixerMixer (von Christa Hiegemann) ist eine Übung zur Motivation, fröhlichen Vorwärtsdrang, Auflockerung usw.
Mindestens 2 Personen (3 sind besser) befinden sich an einem etwas offenen Platz (Lichtung, kleine Kreuzung o.a.) Hund und HF stehen in angemessener Entfernung und beobachen. Die Personengruppe bewegt sich plötzlich wild durcheinander (auch verbal unterstützen). Dann verteilen sich die Hilfspersonen plötzlich in verschiedene Richtungen und verstecken sich. Nicht zu großräumig! Dann wird der Hund in die Suche entlassen. Das kann mit einer Anzeige oder sofortiger Bestätigung beim Ankommen enden.Nun wird der Hund wieder in die urspüngliche Startposition gebracht und das Spiel geht weiter
Achtung: diese Übung ist mit viel Gelächter verbunden; bitte die Helfer vor dem Loslaufen schon eine Versteckposition aussuchen. | |
Motivation | |
N |
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NasenarbeitJegliche Tätigkeit des Hundes, bei der er sein Riechorgan einsetzt. s. BRH Prüfungsordnung | |
Negativ
Eine Übung, bei der dem Hund ein Geruchsgegenstand präsentiert wird, zu dem es in der Umgebung keine passende Spur gibt bzw. wo die Person sich möglichst niemals in der Umgebung des Starts aufgehalten hat. Der Hund zeigt beim HF an, dass er den passenden Geruch nicht aufnehmen kann. Die Negativanzeige ist meist das gleiche Anzeigeverhalten wie beim Spurleger, z.B. Vorsitz oder Anspringen, und muss antrainiert werden. Eine Übung, bei der dem Hund ein Geruchsgegenstand präsentiert wird, zu dem es in der Umgebung keine passende Spur gibt bzw. wo die Person sich möglichst niemals in der Umgebung des Starts aufgehalten hat. Der Hund zeigt nach Versuch einer Spuraufnahme beim HF an, dass er den passenden Geruch nicht auffinden kann. Die Anzeige beim HF ist meist die gleiche wie beim Spurleger, z.B. Vorsitz oder Anspringen, und muss ausgebildet werden.s. auch Negativanzeige | |
NegativanzeigeEine Übung, bei der dem Hund ein Geruchsgegenstand präsentiert wird, zu dem es in der Umgebung keine passende Spur gibt bzw. wo die Person sich möglichst niemals in der Umgebung des Starts aufgehalten hat. Der Hund zeigt nach Versuch einer Spuraufnahme beim HF an, dass er den passendenen Geruch nicht auffinden kann. Die Anzeige beim HF ist meist die gleiche wie beim Spurleger, z. bsp. Vorsitz oder Anspringen und muss ausgebildet werden. | |
Negative StrafeEtwas für den Hund Angenehmes wird entfernt, als Konsequenz auf ein bestimmtes Verhalten, mit dem Effekt, dass er das Verhalten seltener bis nicht mehr zeigen wird. | |
Negative Verstärkungetwas Unangenehmes wird entfernt, als Konsequenz auf ein bestimmtes Verhalten, mit dem Effekt, dass das Verhalten in Zukunft häufiger gezeigt wird.
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negatives AusdrucksverhaltenKörpersprache des Hundes, die anzeigt, dass der Hund den gesuchten Individualgeruch gar nicht oder nicht mehr wahrnimmt. | |
Norwegisches Bringselhalsband
Ausbildungsgegenstand für Bringsler, erfunden von dem Norweger Bjarne Isachsen. Halsband und Bringsel sind miteinander verbunden. Am Bringsel befindet sich ein Notverschluss, der sich bei starkem Zug löst. Somit kann der Hund das Halsband während der Suche relativ gefahrlos tragen. Unterschied zum dt. Bringsel: kein aktives Tragen nötig, da es, wie die Trense beim Pferd, auf der Kauleiste des Hundes liegt | |
O |
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Operante Konditionierung | |
Orientierung
Orientierung Die Bezeichnung „Orientierung“, bzw. „sich orientieren“ stammt aus der historischen Darstellung, bei der Karten oft mit Jerusalem = oben ausgerichtet wurden. Jerusalem wurde dem Orient gleichgesetzt. Eine Karte orientieren, hieß also, die Karte so zu drehen, dass der Orient oben ist.Link zu Wikipedia Orientierung ist in der Rettungshundeausbildung ein grundlegendes Element der Einsatzfähigkeit eines Rettungshundeteams. Sie ist 1. Grundlage der Einsatztaktik in dem zugewiesenen Suchgebiet 2. Grundlage der fortlaufenden Dokumentation der Suche - zur jederzeitigen Bestimmung des Standortes des Suchteams, damit - nach dem Auffinden der vermissten Person eine schnelle Rettung erfolgen kann - die abgesuchten Gebiete dokumentiert werden können Landkarten
Himmelsrichtungen bestimmen Marschzahl und Marschrichtung
nach Marschzahl gehen
Messen von Wegstrecken
Ausrüstung einer Einsatzkraft zur Orientierung | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
orten | |
P |
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parallel versetzenÜbung zum Aufbau des Detachierens - L-Übun - T-Übung
Wünschenswert ist es, daß sich der Hund parallel zu einer gedachten Grundlinie bewegt. Anfangs sollten dafür geländebedingt vorgegebene Linien (Wegrand, Zaun, Schneise, ...) genutzt oder ein eindeutig erkennbarer Zielpunkt (MO, Touchobjekt“, von Baum zu Baum, Detachiertisch, ...) vorgegeben werden. | |
ParallelsucheBei der Parallelsuche läuft der Hd in einem bestimmten Abstand parallel zum Hundeführer. | |
Pawlow, Iwan PetrowitschIwan Petrowitsch Pawlow (russisch Иван Петрович Павлов, wiss. Transliteration Ivan Petrović Pavlov; * 15. September jul./ 27. September 1849 greg. in Rjasan; † 27. Februar 1936 in Leningrad) war ein russischer Mediziner und Physiologe. Sein Vater war ein russischer Dorfpriester. Er erhielt 1904 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin für seine Arbeiten über die Verdauungsdrüsen.
Er hat aber auch wichtige Grundlagen für die Verhaltensforschung erarbeitet und legte den Grundstein für fast alle neueren Lerntheorien.
Er war der Überzeugung, dass Verhalten auf Reflexen beruhen kann und entdeckte das Prinzip der (klassischen) Konditionierung. Dabei unterschied er zwischen unkonditionierten (auch natürlich genannten) und konditionierten Reflexen (die durch Lernen erworben werden).
Am bekanntesten dürfte der so genannte Pawlowsche Hund sein: ein Forschungsprojekt, das unmittelbar aus seinen mit dem Nobelpreis gewürdigten physiologischen Studien hervorging. In diesem Zusammenhang stellte Pawlow fest, dass die Speichelsekretion eines Hundes nicht erst mit dem Fressvorgang beginnt, sondern bereits beim Anblick der Nahrung. Auch ein anderer Reiz, zum Beispiel ein Klingelton, kann die Sekretion von Speichel und anderen Verdauungssäften auslösen, wenn er regelmäßig der Fütterung vorausgeht. Pawlow erklärte das Geschehen durch das mehrmalige Zusammentreffen des Reizes mit dem anschließenden Fressvorgang. Irgendwann reicht dann bereits der Reiz aus, um die Speichelsekretion auszulösen. Pawlow bezeichnete dies als konditionierten Reflex. Pawlows Leistung bestand nicht nur darin, den Bedingten Reflex gefunden und genau beschrieben zu haben, sondern auch darin, dass er die Gesetzmäßigkeiten von Hemmungs- und Erregungsprozessen im Nervensystem und ihre Rolle bei der Analyse der äußeren Umgebung, aber auch der inneren Organe erforschte. | |
PersonensucheSuche nach lebenden Personen | |
PhiladelphiaÜbung zum Distanzaufbau des Hundes vom Hundeführer in eine bestimmte Richtung Bei dieser Übung setzt man mehrere Helfer in gerader Linie in angemessenem Abstand (mind. 10m) hintereinander. Der Hund wird mit Hör-/Sichtzeichen in die Richtung geschickt bis er beim ersten Helfer ankommt, zurückgespielt/gefüttert wird und auf dem gleichen Weg zum 2.3,..., Helfer geschickt. | |
Pick-upEine Spur, bei der der Spurleger sich nicht am Ende der Spur befindet, sondern mit einem geschlossenen Auto fortgebracht wurde (auch die Lüftung muss abgeschaltet sein!).die sicherste Vriante ist, wenn das Auto über den Spurverlauf zurückfährt. Der Hund soll dort eine Negativanzeige zeigen. | |
Planzeiger | |
Point last seen(PLS) Ort, wo die vermisste Person zuletzt gesehen wurde. | |
Positive StrafeEtwas für den Hund Unangenehmes wird hinzugefügt, als Konsequenz auf ein bestimmtes Verhalten, mit dem Effekt, dass er das Verhalten seltener bis überhaupt nicht mehr zeigen wird. | |
Positive Verstärkungetwas für den Hund Angenehmes kommt hinzu, als Konsequenz auf ein bestimmtes Verhalten, mit dem Effekt, dass er dieses Verhalten verstärkt zeigen wird. | |
Premack-PrinzipDas Premack-Prinzip besagt, dass ein Verhalten, das unter natürlichen Bedingungen mit einer höheren Häufigkeit gezeigt wird, als Verstärker für ein Verhalten dienen kann, das unter natürlichen Bedingungen mit einer geringeren Häufigkeit gezeigt wird
Es hat sich gezeigt, dass bereits antizipiertes Verhalten als Verstärker dienen kann. Verhalten, das gerne und häufig getan wird, hat eine verstärkende Wirkung. | |
Premack, DavidDavid Premack (* 26. Oktober 1925 in Aberdeen, South Dakota) ist ein US-amerikanischer Psychologe und Verhaltensforscher, der zusammen mit seiner langjährigen Mitarbeiterin und Ehefrau Ann James Premack u.a. wesentliche Beiträge auf dem Gebiet des Behaviorismus leistete, die Sprachfähigkeit von Schimpansen erforschte und zu einer Theory of Mind („Theorie des Geistes“) beitrug.
David Premack hat mindestens drei wesentliche Beiträge zum Fortgang der Wissenschaften geleistet.
Zum einen hat er 1962 das so genannte Premack-Prinzip formuliert, eine Fortentwicklung auf dem Gebiet der Verhaltensformung durch Belohnung (der operanten Konditionierung). Schon lange vorher waren Testtiere – zum Beispiel in einer Skinner-Box – dazu gebracht worden, einen Hebel zu drücken, weil dieses Verhalten durch Futter belohnt wurde. Premack hatte seinerzeit den Gedanken, dass man einen solchen Zusammenhang (zum Beispiel: auf das Laufen in einem Laufrad folgt eine Belohnung in Form von Trinken-Dürfen) gleichsam auf den Kopf stellen könne: Bei Ratten konnte er tatsächlich zeigen, dass einerseits das Trinken-Dürfen nach einem Lauf im Laufrad - aus einer zuvor nicht verfügbaren Flasche - das Laufverhalten beförderte, dass umgekehrt aber auch das Laufen-Dürfen (sprich: das Lösen einer Bremse am Laufrad durch den Versuchsleiter, wenn an der Wasserflasche geleckt wurde) zu einer Steigerung des Leckens an der Wasserflasche führte. Die Erkenntnis einer Umkehrbarkeit der Zusammenhänge deckte eine überraschende Unzulänglichkeit der damals vorherrschenden Lerntheorien auf, besagt das Premack-Prinzip doch nichts anderes als: Verhaltensweisen mit hoher Auftretenswahrscheinlichkeit (beim Menschen zum Beispiel spielen) können als Verstärker für Verhaltensweisen mit geringer Auftretenswahrscheinlichkeit (zum Beispiel Vokabeln lernen) verwendet werden. | |
PrüfungIm BRH: Regelmäßge Überprüfung des Rettungshunde Teams zur Sicherung eines Mindeststandards, auch Voraussetzung für die Einsatzfähigkeit des Teams. | |
Prüfungsordnung (PO)Link zu: BRH-Prüfungsordnung | |
Puder | |
PunktsucheHierbei wird der Hund gezielt zu Geländepunkten geschickt, um diese ab zu suchen. | |
Puppy trailAus dem Amerikanischen: Grundübung für Welpen, meist nur geradeaus oder ein Winkel, auf Sicht und angereizt. | |
Q |
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Quersuche | |
R |
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Reaktion | |
Reel
Anzeigegegenstand (Bringsel) für Bringsler, erfunden von dem Norweger Bjarne Isachsen. Ein ca. 20 cm langer quaderförmiger Stab, aus biegsamen Spezialschaumstoff, welcher zur Vorbereitung für die spätere Halsbandarbeit genutzt wird. | |
ReizEin Reiz ist eine äußere Einwirkung, die durch Sinneszellen (Rezeptoren) aufgenommen wird. Ein Reiz bewirkt an den nach geschalteten Nervenzellen die Entstehung elektrischer Impulse, die als Erregung bezeichnet werden. Lebewesen reagieren sowohl auf äußere (aus der Umwelt stammende) als auch auf innere (d. h. durch den Organismus selbst ausgelöste) Reize. Auf einen Reiz folgt i.d.R. eine Reaktion. Dieser Grundsatz ermöglicht die Interaktion zwischen den Teilsystemen eines Lebewesens sowie zwischen Lebewesen und Umwelt. Bei Tieren wird eine Sinneszelle angesprochen, die über Synapsen mit einem zentralen oder dezentralen Nervenknoten verbunden ist. In diesem wird der Reiz verarbeitet und führt zu einer Reaktion. | |
Reizgeneralisierung | |
ReizkombinationNur mehrere Reize zusammen lösen ein Verhalten aus. | |
Resourcenfür das Individuum wichtige Dinge wie z. B. Futter, Wasser, Sexualpartner oder Territorium | |
RestwitterungGeruch einer Person, der sich an einem Ort (meist in einem geschlossenen Versteck) angesammelt hat und sich noch einige Zeit an dem Ort hält, nachdem die Person den Ort verlassen hat (bzw. der Helfer aus dem Versteck herausgekommen ist). | |
Rettungshunde AusbildungDie Ausbildung des Rettungshundes (Trümmer/Fläche) umfasst ff. Bereiche:
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Rettungshunde-EinsatzfahrzeugIst in der Regel ein Mannschaftstransportwagen (MTW) zum sicheren Transport der Einsatzkräfte einer RHS, deren Hunden und Ausrüstung. | |
Rettungshunde-Führungsfahrzeug | |
Rettungshundeführer (RHF)Ausgebildete Einsatzkraft, die einen geprüften- und einsatzfähigen Rettungshund führt. | |
RettungshundeteamBesteht aus Rettungshundeführer und Rettungshund. | |
ReviersucheSuchtechnik, bei der der Hund abwechselnd zur rechten und linken Seite der vom Hundeführer begangenen Mittellinie geschickt wird. | |
RHRettungshund
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RHSAbkürzung für Rettungshundestaffel | |
RückverweisenOberbegriff für die Anzeigearten Bringseln und Freiverweisen | |
S |
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scannenzielgerichtetes Ausarbeiten der menschlichen Witterung an der Leine. In Einsätzen ermöglicht die Leinenführung das gefahrlose Umgehen von Trümmerlagen, gefahrlose Sucharbeit z. B. an stark befahrenen Straßen, Bahnlinien, ...
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schickensiehe Lenken. Zielgerichtete Fortbewegung des Hundes in eine vom Hundeführer angegebene Richtung Umgangssprachlich auch Start des Hundes zur Suche. | |
SchlagMit Schlag wird Distanz und Richtung bezeichnet, die der Hund, vom Hundeführer vorgegeben, läuft. s.auch Grundlinienschlag, Zick-zack Revier, lenken | |
Schwedisches RevierEine Möglichkeit zum Aufbau des Zick-Zack-Reviers
- Der Hundeführer befindet sich in der Mitte einer gedachten Linie zwischen zwei Helfern. - Der Hund wird auf einen der Helfer (1) ausgerichtet. - (1) klatscht in die Hände, rennt einige Meter weiter weg und begibt sich in eine Anzeigeposition. - Der Hund wird geschickt und zeigt ihn an. - (1) bestätigt den Hund. - Entweder behält (1) nun den Hund bei sich und beendet die Übung durch Wegnehmen/Austauschen des Motivationsobjektes oder der Hundeführer ist nachgerückt und übergibt den Hund an (1). - (1) richtet den Hund zum Hundeführer auf der Mittelposition der gedachten Linie aus. - Der Hundeführer klatscht in die Hände und ruft den Hund. - Kurz bevor der Hund den Hundeführer erreicht macht (2) durch Klatschen und Wegrennen auf sich aufmerksam. - Der Hund wird am Hundeführer vorbei direkt zu (2) geschickt, zeigt an, ... | |
SensibilisierungBei wiederkehrender Konfrontation mit einem Reiz findet keine Gewöhnung an den Reiz statt, sondern eine Verstärkung der Reaktion, selbst bei geringer Reizintensität. In der Regel ist dies so bei Reizen, die wichtig für den Organismus sind, weil sie eine Gefahr signalisieren können. Reize, die starke Emotionen auslösen, habituieren seltener, sondern führen eher zur Sensibilisierung. (z. B. Schussscheuheit) | |
SGHs. Suchgruppenhelfer | |
shapingUnter Shaping versteht man die schrittweise Annäherung an das Zielverhalten, indem aus einem Ansatzverhalten (das der Hund unter Umständen schon von sich aus anbietet) die kleinen Änderungen bestärkt werden, die in die Richtung des erstrebten Verhaltens führen. Die bisherige Ausführung wird nach jeder Verbesserung zukünftig ignoriert (nach K. Pryor). Diese Methode verlangt vom Hundeführer, daß dieser sich genau überlegt, welches Zielverhalten des Hundes er anstrebt und aus welchen kleinen Zwischenschritten dieses Zielverhalten besteht. s. formen | |
sich einfädeln | |
SichtzeichenSignal in Form eines optischen Zeichens (z.B. erhobener Zeigefinger, richtungsweisende Hand, Körperhaltung des Hundeführers, ...). | |
sieben Punkte Planplanmäßiger Ablauf des Übungsbetrieb, um durch die Strukturierung zeitlich und inhaltlich efektiver arbeiten zu können. | |
SignalReiz mit feststehender Bedeutung. In der Hundeausbildung werden Reize (Hör-/Sichtzeichen) als Signale konditioniert, um damit ein bestimmtes Verhalten beim Hund auszulösen.
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Signal, angeborenes | |
SignalkontrolleSignalkontrolle bedeutet, dass der Hund ein Verhalten nur zeigt, wenn er das entsprechendeSignal bekommen hat und immer dann, wenn er das Signal bekommen hat, auch das Verhalten zeigt Die Entstehung der Signalkontrolle kann man sich als klassisch konditionierte Assoziation von Signal, dazugehörigem Verhalten und der Belohnungswahrscheinlichkeit vorstellen, wobei das Signal einen diskriminierenden Reiz darstellt (sitz ist sitz, nicht Platz). Reiz- bzw. Signalkontrolle vermittelt dem Hund, wann er welches Verhalten zeigen soll, der Verhaltensreiz dazu ist das Signal. Entscheidend für eine erfolgreiche Signalkontrolle ist die Kontingenz von Signal-Konsequenz und Signal und richtigem Verhalten
Das oftmals gezeigte Verhalten von Hundeführern, ein Signal nach Nichtbefolgen mehrmals zu geben, lassen den Hd leider immer wieder die Erfahrung machen, dass das Signal ohne Bedeutung ist, und beeinträchtigen dadurch die Zuverlässigkeit des Verhaltens auf das Signal erheblich. Dies ist auch der Fall, wenn ein Signal gegeben wird, während der Hd durch andere Reize stark abgelenkt ist und somit die Wahrscheinlichkeit eingeschränkt ist, dass der Hd das Signal auch befolgen wird (lieber gar nichts sagen, wenn man sowieso weiß, dass der Hd jetzt nicht gehorchen wird). | |
SignalplanAuflistung der Hör- und Sichtsignale, die der Hund beherrscht oder einmal beherrschen soll. Dient der Erkennung und Vermeidung von ähnlichen Signalen, z.B. dem Hörsignal Voraus und Aus und dient zur Verhinderung unterschiedlicher Signale für den selben Vorgang,z.B. Hier und Komm. Letzteres ist insbesondere von Interesse wenn mehrere Leute, z. B. eine Familie, den Hund führt. | |
sitz, korrektesPosition des Hundes. Hinterbeine vollständig gebeugt und parallel unter dem Hinterteil, Vorderkörper und Kopf aufgerichtet. | |
SozialisationDie Sozialisation beschreibt einen prägungsähnlichen Lernvorgang mit der belebten Umwelt. Dabei lernt das Tier die körperlichen und verhaltensmäßigen Eigenschaften kennen, die ein anderes Lebewesen als Angehörigen der eigenen oder einer befreundeten Art kennzeichnen. Gleichzeitig wird das Erkennen und das situationsgerechte Nutzen von sozialen Gesten erlernt. Diese Vorgänge finden in einer zeitlich begrenzten sensiblen Phase statt (Sozialisationsphase). Sie dauert beim Hund von der 3. bis zur ca. 14. Lebenswoche (das genaue zeitliche Ende der Sozialisationsphase konnte bisher nicht bestimmt werden, man geht aber in der Tendenz davon aus, dass es eher früher liegt.) | |
splittingEine Übung, bei der mindestens zwei Spurleger zunächst eine Teilstrecke gemeinsam zurücklegen und sich dann trennen. | |
SpurWeg, den der Spurleger/vermisste Person zurückgelegt hat | |
Spurleger | |
Starter | |
Startritualvom Hundeführer eintrainiertes, immer gleiches Signal/Handlung, um den Hund auf die Suche vorzubereiten /zu konzentrieren/einzustimmen. Z.B. durch eindeutige Körperhaltung des Hundeführers und/oder Hörzeichen, Sichtzeichen oder Körperhaltung des Hundes wie sitzen, liegen, stehen und/oder anlegen der Kenndecke vor der Suche bzw. der jeweiligen Trainingseinheit. | |
STHsiehe Suchtrupphelfer (STH) | |
StressStress (engl.: Druck, Anspannung; lat.: stringere: anspannen) bezeichnet zum einen durch spezifische äußere und innere Faktoren (Stressoren) hervorgerufene psychische und physiologische Reaktionen bei Tieren und Menschen, die zur Bewältigung besonderer Anforderungen dienen, und zum anderen die dadurch entstehende körperliche und geistige Belastung. Im Gehirn wird die relativ langsame Verarbeitung des Großhirns in seinem Einfluss zurückgedrängt und schematische Entscheidungsmuster des Stammhirns werden mit Vorrang genutzt. Dies geschieht durch veränderte Ausschüttungsmuster von dämpfendem Serotonin und anregendem Noradrenalin in den betreffenden Gehirnteilen. Das Tier kann dann rascher, wenn auch mit größerer Fehlerquote, reagieren. Die meist präzisere Einschätzung der Situation durch das Großhirn käme in der Gefahr oft lebensgefährlich langsam zustande.Aus dem gleichen Grund muss die anfängliche Feststellung einer Gefahrsituation nicht bevorzugt über das Großhirn, sondern über schematisierte Auslösemuster erfolgen, auf die alte Stammhirn-Mechanismen reagieren: plötzlicher Schall oder plötzlicher Wechsel der Helligkeit, schrille Laute (Todesschreie) etc. Dies ist der Zusammenhang mit den unspezifischen Stressoren des menschlichen Alltags, die ständig eine körperliche Reaktion auf vermeintliche Gefahren erzeugen. Das Schädliche daran ist, dass diese Körperreaktionen nicht ihre natürliche Abarbeitung finden. - Die Herzfrequenz wird erhöht - der Blutdruck steigt - die Atmung wird beschleunigt - die Muskeln werden angespannt - Pupillen weiten sich - Tätigkeit der Geschlechtsorgane wird herabgesetzt - ebenfalls die der Verdauungsorgane
Lernvorgänge bedeuten immer auch Stress
Stress geht oftmals auch vom Hundeführer selbst aus durch z. B. - unklare Anweisungen - Zorn oder Ärger - Aufregung (Prüfung!)
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Stressanzeichen | |
such und hilfMit diesem in der Rettungshundearbeit weit verbreitetem Hörzeichen wird der Hund zur Suche geschickt, oft auch nur mit "such". | |
SuchdichteTaktische Entscheidung des Hundeführers in einem Suchabschnitt, bestimmt durch Geländegegebenheiten, Windrichtung und Windstärke | |
Suchgruppenhelfer (SGH)
Veraltete Bezeichnung. Gültige Bezeichnung ist Suchtrupphelfer (STH)Ausgebildete Einsatzkraft, die den RHF im Einsatz
unterstützt. Er übernimmt in der Regel u. A. folgende Aufgaben:
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SuchintensitätZielstrebigkeit, mit der der Hund sucht | |
Suchkettes. Kettensuche | |
SuchtechnikFür das Absuchen eines bestimmten Geländeabschnittes/Trümmerbereiches wird nach taktischen Überlegungen eine Suchtechnik gewählt. Dabei spielen Faktoren wie Windstärke, Windrichtung, Geländerelief, Struktur der Trümmer, Bewuchs, Leistungsfähigkeit des Hundes, Tageszeit und anderes eine Rolle. Suchtechniken sind: Voraussuche, Wegsuche, Reviersuche, Parallelsuche, Punktsuche und freie Suche. | |
Suchtrupp (ST)Gruppe ausgebildeter Einsatzkräfte, bestehend aus mindestens - einem -> Rettungshundeführer (RHF) mit einem -> Rettungshund (RH) - einem -> Suchtrupphelfer (STH) Der -> Zug- bzw. -> Gruppenführer (ZF/GF) überträgt die Leitung des STs dem RHF oder STH,
der damit der Weitere Suchtrupphelfer (STH) sowie Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Jagd- und Forstaufsicht oder anderen Organisationen können vom ZF/GF einem Suchtrupp zugeteilt werden. | |
Suchtrupphelfer (STH)Ausgebildete Einsatzkraft, die den RHF im Einsatz
unterstützt. Er übernimmt in der Regel u. a. folgende Aufgaben:
Erfahrene STH können auch als -> Suchtruppführer (STF) eingesetzt werden. | |
SuchverhaltenKörpersprache des Hundes, die bei der Suche nach Geruch oder der Ausarbeitung von Geruch gezeigt wird – wobei sie keine Information darüber gibt, welchen Geruch der Hund verfolgt oder ausarbeitet. | |
T |
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Taktikaus dem griechischen: taxis (Anordnung) Zielgerichtete oder gewinnorientierte Vorgehensweise, Strategie durch optimalen Einsatz von Personal und Material unter Berücksichtigung möglichst vieler Wahrscheinlichkeiten
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taktische Entscheidungendes Hundeführers im Suchabschnitt. | |
Technische OrtungLokalisierung verschütteter Personen mit technischen Mitteln, z. B. Bodenhorchgerät, Echolot, Kamera, Mikrofon, … | |
timingDamit eine Verknüpfung zwischen zwei unabhängigen Ereignissen (z.B. Reiz - Reaktion, Handlung - Folge, Reiz - Handlung) stattfinden kann, müssen beide in einem engen zeitlichen Zusammenhang stehen (o,5 - maximal 2 Sekunden). s. Verknüpfung | |
to back track | |
trailWeg, den das Mantrailing-Suchteam auf der Suche nach dem Spurleger zurück gelegt hat. | |
TrainingstagebuchDokumentation der einzelnen Trainingseinheiten. Kann bei detaillierter Ausgestaltung zur Nachbereitung von Übungen und Vorbereitung des Trainings dienen und hilft, sich auch noch nach einiger Zeit an die gewonnenen Erkenntnisse und aufgetretenen Probleme zu erinnern. | |
TrümmersucheSuche nach verschütteten lebenden Personen in/unter zerstörten Gebäuden | |
Ü |
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überlaufenNichtwahrnehmung einer vermissten Person durch das Suchteam. | |
überlaufen (MT) Das Verpassen eines Abzweigs oder einer Richtungsänderung. | |
ÜberschattungWerden mehrere Reize beim Konditionieren angeboten,verhindert der offensichtlichere die Wahrnehmung untergeordneter Reize. | |
ÜbersprungshandlungÜbersprung(s)handlung, Übersprungverhalten; (engl.: displacement activities, gelegentlich auch: substitute activities oder behaviour out of context) In der Ethologie werden Verhaltensweisen so bezeichnet, die vom Beobachter als „unerwartet“ empfunden werden, da sie außerhalb der Verhaltensfolge auftreten, in der sie einem unmittelbaren Zweck dienen.
Gedeutet werden solche „unpassend“ erscheinenden Verhaltensweisen zum Beispiel als Anzeichen einer Konfliktsituation, in der die Fortführung der zuvor beobachtbaren Verhaltensweise – zumindest zeitweise – nicht möglich ist und statt dessen eine Verhaltensweise gezeigt wird, die (der Instinkttheorie zufolge) aus einem völlig anderen Funktionskreis des Verhaltensrepertoires stammt.
Der Bildung des Begriffs Übersprungsbewegung lag die Annahme zugrunde, dass zwei einander entgegengesetzte Triebhandlungen (zum Beispiel Angriff und Flucht) sich gegenseitig hemmen und die für beide freigesetzte „Triebenergie“ deshalb auf eine dritte Verhaltensweise überspringt und diese dann ausgeführt wird. | |
U |
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Umkonditionieren(im Sinne instrumenteller Konditionierung): Erlernen eines Alternativverhaltens. | |
V |
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VerhaltenVerhalten ist ein Zentralbegriff der Verhaltensbiologie. Er bezieht sich auf alle äußerlich wahrnehmbaren, und daher auch mit technischen Hilfsmitteln erfassbaren, Aktivitäten und körperliche Reaktionen wie Bewegungen, Stellungen, Körperhaltungen, Gesten und Lautäußerungen eines Menschen oder Tieres. Verhalten ist zu verstehen als eine durch Gene und Lernen beeinflusste Anpassungsleistung eines intakten Organismus an seine Umwelt. | |
Verhaltensstörungnach Hassenstein (1980): Das Verhalten eines Tieres gilt dann als gestört, wenn es das Individuum selbst, seinen Sozialverband oder seine Art schädigt oder aber wenn das Verhalten auf Grund von äußeren Schädigungen oder nachteiligen Einflüssen auftritt, ohne den Organismus gegen sie (die Schädigungen oder Einflüsse) zu schützen. | |
Verkettung | |
Verknüpfung | |
Verleitreiz | |
VermisstenverhaltenAbsichten, Beweglichkeit und Gesundheitszustand der Vermisstperson.
Informationen darüber ermöglichen Rückschlüsse auf das Verhalten der Vermisstperson und bestimmen die taktische Vorgehensweise in der Suche mit.
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Vermisstperson | |
VersicherungenÜbersicht über die Versicherungen (BRH, RHS, Mitglied) mit grundsätzlicher Zuordnung im Schadenfall | |
VerstärkungMit Verstärkung bezeichnet man einen Reiz, der, wenn er unmittelbar auf ein bestimmtes Verhalten folgt, dazu führt, dass dieses Verhalten unter denselben (oder ähnlichen ) Umständen mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auftritt. Voraussetzung ist allerdings, dass der Verstärkungsreiz vom betroffenen Organismus als positiv (erfreulich, wünschenswert) erlebt wird. Wird ein Hund z.B. zur Belohnung für ein befolgtes Hörzeichen gestreichelt, und dies ist ihm in diesem Moment zuwider, wirkt das Streicheln nicht - wie eigentlich beabsichtigt- als Verstärker! Man unterscheidet: Positive Verstärkung und Negative Verstärkung. Durch beide Reize wird die Wahrscheinlichkeit des erneuten Auftretens des Verhaltens erhöht, also müssen beide Verstärkungsarten für den Organismus als erfreulich erlebt werden. | |
VerstärkungsartenImmerverstärkung: Verstärkung im Verhältnis 1:1
Zum Lernen neuen Verhaltens einsetzen, weil es dem Hund signalisiert, dass es richtig und gut ist, was er tut.
Verstärkung im festen Verhältnis: 2:1, 4:1, 5:1, . . . durch systematische Verringerung der Verstärkungsrate - erhöht sich die Leistung des Hundes für eine Belohnung - verlängert sich die Dauer einer Übung Wichtig ist, dass die Intervalle stets geändert werden.
Variable Verstärkung: Durch das unregelmäßige Verstärken (Glücksspiel) verstärkt sich das Verhalten. Diese Art der Verstärkung ist die resistenteste gegen Extinktion. | |
vier SäulenVon Ulrike Gehner und Nicole Gies (BRH-RHS Warendorf-Hamm) entwickeltes modellhaftes Bild der einzelnen Lernelemente des Hundes für die Rettungshundeausbildung: Rennen, spielen, anzeigen, riechen | |
vier Säulen HausUmbau der Vier- Säulen zum Haus. Fundament Spielen/fressen (Motivation) Vier Säulen: rennen, riechen, lenken,anzeigen | |
voranHörzeichen, das das Laufen des Hundes in eine vom Hundeführer vorgegebene Richtung auslöst.
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Voraussuches. Vorsuche | |
VorsucheAuch Quersuche oder Voraussuche genannt. Der Hund läuft frei einige Meter vor dem Hundeführer. Hundeführer und Hund bewegen sich quer zur Windrichtung. Je nach Windstärke und Geländebeschaffenheit kann damit ein Streifen von 100m und mehr, vom Weg des Teams aus in den Wind gemessen, kräfteschonend und schnell abgesucht werden. Suchtaktisch bietet sich diese Technik bei gleichmäßiger Windrichtung an. | |
W |
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Warendorfer DreieckÜbung, die in der Staffel Warendorf entwickelt wurde. Dient zur spielerischen „Provokation“ des Bellens durch vorenthalten des Mos. So geht’s: Helfer (min. 3) stellen sich im Dreieck auf. Hund wird durch zeigen des MOs zum hinrennen zu einem Helfer animiert. Dieser verwehrt kurz vor Ankunft des Hundes das MO -Hd fordert durch bellen das MO, wird dafür bestätigt-entweder durch spielen mit MO oder weiterwerfen zum nächsten Helfer…..analog füttern und Behälter weiterwerfen zu nächstem Helfer.
Nicht immer MO verwehren, sondern auch mal fürs ankommen bestätigen.
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WasserortungDie Wasserortung (Wassersuche) ist eine Form der Leichensuche und gehört somit nicht direkt zur Rettungshundearbeit. Wasserortungshunde suchen schwimmend oder vom Boot aus nach menschlichem Geruch, der aus dem Wasser aufsteigt. Dabei sind bereits Ortungstiefen von 50 und mehr Metern beschrieben worden. | |
WasserrettungDie Hunde schwimmen dabei in einem speziellen Geschirr zu in Not geratenen Menschen und bieten ihre Hilfe an. Diese können sich dann am Geschirr des Hundes festhalten und sich ans Ufer/Boot ziehen lassen. Bei der Wasserrettung werden häufig so genannte „Wasserhunde“, wie Landseer eingesetzt, aber auch viele andere Rassen sind geeignet. | |
Wegstrecken messenMessen von Wegstrecken auf Landkarten
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WindrichtungDie Windrichtung bestimmt bei der Suche u.a. die Suchtechnik, mit der der Hund einen Suchabschnitt effektiv und schnell absuchen kann. Der Hundeführer muss immer damit rechnen, dass sich die Windrichtung relativ zur Bewegungsrichtung des Hundes verändert, wenn Wegstrecken • auf einen Waldrand zuführen • ein Tal entlang führen, in das ein Seitental einmündet • ein Tal entlang führen, das eine Kurve macht • in ebenem Gelände eine Kurve machen • bei heißem Wetter und Sonnenschein auf ein Getreidefeld zuführen • sich einer Bergkuppe nähern • um einen Bergrücken herumführen • über einen Sattel führen • in einem Wald auf eine Schneise führen • in dichtes Gebüsch führen • von einem Waldweg in den Wald führen • je nach Tageszeit, sich die Thermik ändert | |
Windstärke | |
WitterungGeruch der Versteckperson; dieser setzt sich aus allen vom Körper abgegebenen festen und gasförmigen Stoffen zusammen (Atemluft, Körpergeruch incl. der durch Pflegeprodukte und Parfum, Schweiß, Verdauungsgase, abgegebene Hautzellen,...). Der Flächen- und Trümmerhund sucht dabei meist nach den Stoffen, die direkt auf den Körper schließen lassen, der Mantrailer sucht v. a. nach den Gasen der sich zersetzenden Hautschuppen, die den Weg der Vermistperson nachzeichnen. | |
Witterungsausarbeitung | |
WitterungsübungSuche ohne Startritual, ohne Suchkommando und ohne Anzeige! Hund wird fürs Ausarbeiten der Witterung, direkt beim Ankommen, vom Helfer bestätigt. | |
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zick zack RevierSuchtechnik, bei der der Hund abwechselnd zur rechten und linken Seite der vom Hundeführer begangenen Mittellinie geschickt wird. s. auch Suchkette | |
Zugführer BRHLeitet
einen Zug im Einsatz. Diese Führungsfunktion wird durch den BRH ausgebildet und zertifiziert. | |
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