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S

scannen

zielgerichtetes Ausarbeiten der menschlichen Witterung an der Leine.

In Einsätzen ermöglicht die Leinenführung das gefahrlose Umgehen von Trümmerlagen, gefahrlose Sucharbeit z. B. an stark befahrenen Straßen, Bahnlinien, ...

 


schicken

siehe Lenken.


Zielgerichtete Fortbewegung des Hundes in eine vom Hundeführer angegebene Richtung

Umgangssprachlich auch Start des Hundes zur Suche.


Schlag

Mit Schlag wird  Distanz und Richtung  bezeichnet, die der Hund, vom Hundeführer vorgegeben, läuft.

s.auch Grundlinienschlag, Zick-zack Revier, lenken


Schwedisches Revier

Eine Möglichkeit zum Aufbau des Zick-Zack-Reviers


- Der Hundeführer befindet sich in der Mitte einer gedachten Linie zwischen zwei Helfern.

- Der Hund wird auf einen der Helfer (1) ausgerichtet.

- (1) klatscht in die Hände, rennt einige Meter weiter weg und begibt sich in eine Anzeigeposition.

- Der Hund wird geschickt und zeigt ihn an.

- (1) bestätigt den Hund.

- Entweder behält (1) nun den Hund bei sich und beendet die Übung durch Wegnehmen/Austauschen des Motivationsobjektes

  oder der Hundeführer ist nachgerückt und übergibt den Hund an (1).

- (1) richtet den Hund zum Hundeführer auf der Mittelposition der gedachten Linie aus.

- Der Hundeführer klatscht in die Hände und ruft den Hund.

- Kurz bevor der Hund den Hundeführer erreicht macht (2) durch Klatschen und Wegrennen auf sich aufmerksam.

- Der Hund wird am Hundeführer vorbei direkt zu (2) geschickt, zeigt an, ...


Sensibilisierung

Bei wiederkehrender Konfrontation mit einem Reiz findet keine Gewöhnung an den Reiz statt, sondern eine Verstärkung der Reaktion, selbst bei geringer Reizintensität.

In der Regel ist dies so bei Reizen, die wichtig für den Organismus sind, weil sie eine Gefahr signalisieren können. Reize, die starke Emotionen auslösen, habituieren seltener, sondern führen eher zur Sensibilisierung.  (z. B. Schussscheuheit)

SGH

s. Suchgruppenhelfer


shaping

Unter Shaping versteht man die schrittweise Annäherung an das Zielverhalten, indem aus einem Ansatzverhalten (das der Hund unter Umständen schon von sich aus anbietet) die kleinen Änderungen bestärkt werden, die in die Richtung des erstrebten Verhaltens führen. Die bisherige Ausführung wird nach jeder Verbesserung zukünftig ignoriert (nach K. Pryor).

Diese Methode verlangt vom Hundeführer, daß dieser sich genau überlegt, welches Zielverhalten des Hundes er anstrebt und aus welchen kleinen Zwischenschritten dieses Zielverhalten besteht.

s. formen


sich einfädeln

Sichtbar die Spur aufnehmen, auch eindocken genannt.

 


Sichtzeichen

Signal in Form eines optischen Zeichens (z.B. erhobener Zeigefinger, richtungsweisende Hand, Körperhaltung des Hundeführers, ...).


sieben Punkte Plan

planmäßiger Ablauf  des Übungsbetrieb, um durch die Strukturierung zeitlich und inhaltlich efektiver arbeiten zu können.


Signal

Reiz mit feststehender Bedeutung.


In der Hundeausbildung werden Reize (Hör-/Sichtzeichen) als Signale konditioniert, um damit ein bestimmtes Verhalten beim Hund auszulösen.

 


Signal, angeborenes

Ein angeborenes Signal ist ein Reiz, der ohne vorhergehende Lernprozesse ein angeborenes Verhalten auslöst.


Signalkontrolle

Signalkontrolle bedeutet, dass der Hund ein Verhalten nur zeigt, wenn er das entsprechendeSignal bekommen hat und immer dann, wenn er das Signal bekommen hat, auch das Verhalten zeigt


Die Entstehung der Signalkontrolle kann man sich als  klassisch konditionierte Assoziation von Signal, dazugehörigem Verhalten und der Belohnungswahrscheinlichkeit  vorstellen, wobei das Signal einen diskriminierenden Reiz darstellt (sitz ist sitz, nicht Platz).


Reiz- bzw. Signalkontrolle vermittelt dem Hund, wann er welches Verhalten zeigen soll, der Verhaltensreiz dazu ist das Signal. Entscheidend für eine erfolgreiche Signalkontrolle ist die Kontingenz von Signal-Konsequenz und Signal und richtigem Verhalten

 

Das oftmals gezeigte Verhalten von Hundeführern, ein Signal nach Nichtbefolgen mehrmals zu geben, lassen den Hd leider immer wieder die Erfahrung machen, dass das Signal ohne Bedeutung ist, und beeinträchtigen dadurch die Zuverlässigkeit des Verhaltens auf das Signal erheblich. Dies ist auch der Fall, wenn ein Signal gegeben wird, während der Hd durch andere Reize stark abgelenkt ist und somit die Wahrscheinlichkeit eingeschränkt ist, dass der Hd das Signal auch befolgen wird (lieber gar nichts sagen, wenn man sowieso weiß, dass der Hd jetzt nicht gehorchen wird).


Signalplan

Auflistung der Hör- und Sichtsignale, die der Hund beherrscht oder einmal beherrschen soll.

Dient der Erkennung und Vermeidung von ähnlichen Signalen, z.B. dem Hörsignal Voraus und Aus und dient zur Verhinderung unterschiedlicher Signale für den selben Vorgang,z.B. Hier und Komm. Letzteres ist insbesondere von Interesse wenn mehrere Leute, z. B. eine Familie, den Hund führt.

sitz, korrektes

Position des Hundes. Hinterbeine vollständig gebeugt und parallel unter dem Hinterteil, Vorderkörper und Kopf aufgerichtet.

Sozialisation

Die Sozialisation beschreibt einen prägungsähnlichen Lernvorgang mit  der belebten Umwelt. Dabei lernt das Tier die körperlichen und verhaltensmäßigen Eigenschaften kennen, die ein anderes Lebewesen als Angehörigen der eigenen oder einer befreundeten Art kennzeichnen. Gleichzeitig wird das Erkennen und das situationsgerechte Nutzen von sozialen Gesten erlernt.

Diese Vorgänge finden in einer zeitlich begrenzten sensiblen Phase statt (Sozialisationsphase). Sie dauert beim Hund von der 3. bis zur ca. 14. Lebenswoche (das genaue zeitliche Ende der Sozialisationsphase konnte bisher nicht bestimmt werden, man geht aber in der Tendenz davon aus, dass es eher früher liegt.)

splitting

Eine Übung, bei der mindestens zwei  Spurleger zunächst eine Teilstrecke gemeinsam zurücklegen und sich dann trennen.

Spur

Weg, den der Spurleger/vermisste Person zurückgelegt hat

Spurleger

(SL) Person, die im Training oder bei einer Prüfung einen genau definierten Weg geht und die der Hund dann finden muss

Starter

Probe der Belohnung (zeigen des Leckerchens oder Spielzeugs, Kostprobe oder kurzes anspielen) vor der Übung, ohne Gegenleistung des Hundes, um den Hund in Arbeitslaune zu versetzen, zu motivieren.

Startritual

vom Hundeführer eintrainiertes, immer gleiches Signal/Handlung, um den Hund auf die Suche vorzubereiten /zu konzentrieren/einzustimmen. Z.B. durch eindeutige Körperhaltung des Hundeführers und/oder Hörzeichen, Sichtzeichen oder Körperhaltung des Hundes wie sitzen, liegen, stehen und/oder anlegen der Kenndecke vor der Suche bzw. der jeweiligen Trainingseinheit.

STH


Stress

Stress (engl.: Druck, Anspannung; lat.: stringere: anspannen) bezeichnet zum einen durch spezifische äußere und innere Faktoren (Stressoren) hervorgerufene psychische und physiologische Reaktionen bei Tieren und Menschen, die zur Bewältigung besonderer Anforderungen dienen, und zum anderen die dadurch entstehende körperliche und geistige Belastung.

Im Gehirn wird die relativ langsame Verarbeitung des Großhirns in seinem Einfluss zurückgedrängt und schematische Entscheidungsmuster des Stammhirns werden mit Vorrang genutzt. Dies geschieht durch veränderte Ausschüttungsmuster von dämpfendem Serotonin und anregendem Noradrenalin in den betreffenden Gehirnteilen.

Das Tier kann dann rascher, wenn auch mit größerer Fehlerquote, reagieren. Die meist präzisere Einschätzung der Situation durch das Großhirn käme in der Gefahr oft lebensgefährlich langsam zustande.Aus dem gleichen Grund muss die anfängliche Feststellung einer Gefahrsituation nicht bevorzugt über das Großhirn, sondern über schematisierte Auslösemuster erfolgen, auf die alte Stammhirn-Mechanismen reagieren:

plötzlicher Schall oder plötzlicher Wechsel der Helligkeit, schrille Laute (Todesschreie) etc. Dies ist der Zusammenhang mit den unspezifischen Stressoren des menschlichen Alltags, die ständig eine körperliche Reaktion auf vermeintliche Gefahren erzeugen. Das Schädliche daran ist, dass diese Körperreaktionen nicht ihre natürliche Abarbeitung finden.

- Die Herzfrequenz wird erhöht

- der Blutdruck steigt

- die Atmung wird beschleunigt

- die Muskeln werden angespannt

- Pupillen weiten sich

- Tätigkeit der Geschlechtsorgane wird herabgesetzt

 - ebenfalls die der Verdauungsorgane

Lernvorgänge bedeuten immer auch Stress

Stress geht oftmals auch vom Hundeführer selbst aus durch z. B.

            -          unklare Anweisungen

            -          Zorn oder Ärger

            -          Aufregung (Prüfung!)

 


Stressanzeichen

Stressanzeichen sind je nach Veranlagung des Hundes unterschiedlich:


Aktiver Stresstyp:             Passiver Stresstyp:

Schnauze lecken              Schnauze lecken

Hechelln                          gähnen

Hochspringen                   Schwanz einklemmen

bellen                              fressen und spielen verweigern

schnappen                       unterwürfiges Verhalten zeigen

. . .                                 . . .

                                                                                 

                                                                                             

                     calming signals


such und hilf

Mit diesem in der Rettungshundearbeit weit verbreitetem Hörzeichen wird der Hund zur Suche geschickt, oft auch nur mit "such".

Suchdichte

Taktische Entscheidung des Hundeführers in einem Suchabschnitt, bestimmt durch Geländegegebenheiten, Windrichtung und Windstärke

Suchgruppenhelfer (SGH)

Veraltete Bezeichnung. Gültige Bezeichnung ist Suchtrupphelfer (STH)

Ausgebildete Einsatzkraft, die den RHF im Einsatz unterstützt.

Er übernimmt in der Regel u. A. folgende Aufgaben:


Suchintensität

Zielstrebigkeit, mit der der Hund sucht

s. auch Motivation

Suchkette


Suchtechnik

Für das Absuchen eines bestimmten Geländeabschnittes/Trümmerbereiches wird nach taktischen Überlegungen eine Suchtechnik gewählt. Dabei spielen Faktoren wie Windstärke, Windrichtung, Geländerelief, Struktur der Trümmer, Bewuchs, Leistungsfähigkeit des Hundes, Tageszeit und anderes eine Rolle.

Suchtechniken sind: Voraussuche, Wegsuche, Reviersuche, Parallelsuche, Punktsuche und  freie Suche.


Suchtrupp (ST)

Gruppe ausgebildeter Einsatzkräfte, bestehend aus mindestens

- einem -> Rettungshundeführer (RHF) mit einem -> Rettungshund (RH)

- einem -> Suchtrupphelfer (STH)

Der -> Zug- bzw. -> Gruppenführer (ZF/GF) überträgt die Leitung des STs dem RHF oder STH, der damit der
-> Suchtruppführer (STF) ist.

Weitere Suchtrupphelfer (STH) sowie Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Jagd- und Forstaufsicht oder anderen Organisationen können vom ZF/GF einem Suchtrupp zugeteilt werden.



Suchtrupphelfer (STH)

Ausgebildete Einsatzkraft, die den RHF im Einsatz unterstützt.

Er übernimmt in der Regel u. a. folgende Aufgaben:

Erfahrene STH können auch als -> Suchtruppführer (STF) eingesetzt werden.


Suchverhalten

Körpersprache des Hundes, die bei der Suche nach Geruch oder der Ausarbeitung von Geruch gezeigt wird – wobei sie keine Information darüber gibt, welchen Geruch der Hund verfolgt oder ausarbeitet.


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